Europäische Datenschutzgrundverordnung
Wenn es um Online Marketing geht sollte der Datenschutz nicht vergessen werden. Als Nutzer freut es einen vielleicht zunächst, nicht ständig irrelevante Werbung ausgespielt zu bekommen, aber es kann auch schnell gruselig werden, wenn man sich „verfolgt“ fühlt. Man beginnt sich zu fragen, welche Daten gesammelt wurden und wie das Profil aussieht, welches das werbende Unternehmen über einen angelegt hat.
Schutz dem Nutzer?
Big Data ist schon lange kein Fremdbegriff mehr. Die Möglichkeiten für Werbende sind gewachsen. Fraglich ist, ob der Schutz des Nutzers proportional mitgewachsen ist.
Im letzten Jahr wurden von der EU neue Richtlinien für den Datenschutz beschlossen. Diese sollen die Datenschutz-Grundverordnung aus dem Jahre 1995 ablösen. Die neue Datenschutz-Grundverordnung der EU zielt darauf ab, den Nutzern wieder mehr Macht über ihre eigenen Daten zu geben.
Ein Beispiel hierfür ist das „Recht auf Vergessenwerden“, welches dabei helfen soll Daten leichter löschen zu können.
Unternehmen sollen außerdem in Zukunft dazu verpflichtet sein, sich für die Nutzung und Verarbeitung persönlicher Daten, die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zu holen. Dies soll nicht nur für Unternehmen gelten, die ihren Sitz in der EU haben, sondern auch Firmen wie Google oder Facebook. Das sogenannte Marktortprinzip soll sicherstellen, dass sich alle Unternehmen, die auf dem EU Markt tätig sind, an die neue Grundverordnung halten.
In der gesamten EU sollen ab Mai 2018 die gleichen Datenschutzstandards gelten. Damit soll verhindert werden, dass es zu sogenannten „Datenschutz-Oasen“ innerhalb der EU kommt. Bisher konnten Anbieter in die Länder der EU „flüchten“, in denen die Datenschutzgesetzte lockerer waren.
Neue Grundverordnung – neue Probleme?
Die Meinung zur neuen EU Datenschutzgrundverordnung gehen weit auseinander. Auf der einen Seite steht natürlich der Schutz der Nutzer. Es scheint jedoch so, als ob trotz neuer Reglungen, nicht jedem Nutzer sofort ersichtlich sein wird, welche Daten wofür verwendet werden. Datenschutz wirkt weiterhin kompliziert. Viele Bestrebungen, den Nutzer besser zu schützen, sind während der Verhandlungen verloren gegangen und die Kritik wird laut, dass die neue Grundverordnung einen Kompromiss darstellt, der nachträglich die Rechte der Nutzer sogar schwächen könnte.
Auf der anderen Seite wird der Datenschutz manchmal als etwas angesehen, was den Fortschritt behindert. Wenn wir auf Big Data zurückkommen, gibt es viele Unternehmen, die genau davon leben. Besonders das Online Marketing profitiert vom Datensammeln. In einem früheren Beitrag, in dem wir euch Programmatic Advertising vorgestellt haben, wird das besonders deutlich. Die Möglichkeiten mit nutzerbezogenen Daten den Kunden besser erreichen zu können, will die Online Marketing Branche nicht aufgeben.
Fazit?
Um den Datenschutz zu stärken, muss er zunächst den Nutzern wieder wichtiger werden. Dahinter steckt die Idee, dass eine höhere Sensibilität gegenüber der Datensouveränität, Unternehmen dazu bringen könnte von sich aus die Datenschutzregelungen zu verstärken. Nach dem Motto: Was unseren Kunden wichtig ist, ist auch uns wichtig.
Letztendlich wird sich die Debatte um den Datenschutz wohl noch lange hinziehen. Denn es scheint schwierig zu sein einen Kompromiss zu finden, der sowohl dem Nutzer als auch dem Anbieter etwas bringt.
Datenschutz bei „OnlineMarketinG- what’s next?“
Auch in unserem Team gab es Diskussionen darüber, wie man den Datenschutz darstellt und wie man ihn in die Medienfachtagung eingliedern kann. Uns allen sind die Rechte der Nutzer wichtig und doch geht es auf der Medienfachtagung um die Trends im Online Marketing. Aus diesem Grund haben wir uns letztendlich dafür entschieden unsere Besucher aus der Sichtweise eines Unternehmens über die neue Datenschutzgrundverordnung zu informieren.
Bis Mai 2018 soll die Europäische Datenschutzgrundverordnung umgesetzt sein. Wir freuen uns auf der Medienfachtagung Herrn Dr. Schrimbacher begrüßen zu dürfen, der auf die Neuerungen im Datenschutz eingehen wird und erklärt, was diese für Online Marketer bedeuten.
Eure Sarah
– für das OMG-Team