Panel-Teil­neh­mer – Armin Maus

Panel-Teil­neh­mer – Armin Maus

Unser nächs­ter Bei­trag han­delt von unse­rem Panel-Teil­neh­mer Armin Maus, Chef­re­dak­teur der Tages­zei­tung Braun­schweig Zeitung.

Armin Wolf­gang Maus, Jahr­gang ‘64, ist ein deut­scher Jour­na­list, mit liba­ne­si­schen Wur­zeln. An der Uni­ver­si­tät Regens­burg stu­dier­te er Poli­to­lo­gie, Sozio­lo­gie und Geschichte.

Ab 1987 absol­vier­te er ein Volon­ta­ri­at bei der Mit­tel­baye­ri­schen Zei­tung in Regens­burg. Danach arbei­te­te er dort als Redaktionsleiter.

Von 2003 bis 2005 war er stell­ver­tre­ten­der Chef­re­dak­teur der Braun­schwei­ger Zei­tung. In den dar­auf­fol­gen­den Jah­ren war Armin Maus Chef­re­dak­teur der Tages­zei­tung Frän­ki­scher Tag. Seit Mit­te 2010 ist er der Chef­re­dak­teur der Braun­schwei­ger Zeitung.

Zu sei­nen wich­tigs­ten Aus­zeich­nun­gen zäh­len die mehr­fa­che Aus­zeich­nung im Rah­men des Deut­schen Lokal­jour­na­lis­ten­prei­ses (mit dem “Frän­ki­schen Tag” und der “Braun­schwei­ger Zei­tung”), Glo­bal Media Award der Inter­na­tio­nal News Media Asso­cia­ti­on (INMA) 2017 “Best Idea to Encou­ra­ge Print Rea­der­ship or Engagement”.

 

 

5 minu­tes – 4 answers

1. Jour­na­list bin ich gewor­den, weil… 

… Egon Erwin Kisch völ­lig recht hat: „Nichts ist ver­blüf­fen­der als die ein­fa­che Wahr­heit, nichts ist exo­ti­scher als unse­re Umwelt, nichts ist phan­ta­sie­vol­ler als die Sachlichkeit.”

2. Guter Jour­na­lis­mus bedeu­tet für mich… 

… genau hin­zu­se­hen und nicht auf Fas­sa­den­ma­le­rei her­ein­zu­fal­len; Anwalt und ver­läss­li­cher Part­ner unse­rer Leser zu sein; die gro­ßen und auch die klei­nen Fra­gen zu beant­wor­ten, die sich für das Leben unse­rer Leser erge­ben; selbst­kri­tisch die blin­den Fle­cken unse­rer eige­nen Arbeit zu hinterfragen.

3. Die drei wich­tigs­ten #digi­tal­im­pul­ses für die nächs­te Gene­ra­ti­on des Jour­na­lis­mus sind für mich…:

Qua­li­tät muss nicht behaup­tet, son­dern gelie­fert wer­den, und zwar ers­tens in gro­ßer Schnel­lig­keit, zwei­tens in unmit­tel­ba­rer Inter­ak­ti­on hoher Inten­si­tät mit dem Leser und drit­tens in größ­ter Trans­pa­renz. Jour­na­lis­mus darf nicht zum Neben­be­ruf ver­kom­men, auch wenn die Refi­nan­zie­rung von unab­hän­gi­gem Jour­na­lis­mus immer schwie­ri­ger wird. Auto­ma­ti­sie­rungs­chan­cen bei der Nach­rich­ten­auf­be­rei­tung wer­den stär­ker genutzt werden.

4. In zehn Jah­ren wird der Journalismus… 

… dann einen bedeu­ten­den Bei­trag zum gesell­schaft­li­chen Dia­log leis­ten kön­nen, wenn er den Rele­vanz-Ansprü­chen des Lesers genügt, wenn er finan­zier­bar bleibt und wir es schaf­fen, Medi­en­kom­pe­tenz in der gan­zen Brei­te der Gesell­schaft zu stär­ken. Vie­le Bür­ger wis­sen schon heu­te nicht mehr zu unter­schei­den zwi­schen Gerücht und Fak­ten, zwi­schen mög­lichst objek­ti­ver Infor­ma­ti­on und PR. Der Jour­na­lis­mus wird zugleich eine ganz neue Form der Ratio­na­li­sie­rung erle­ben – Robo­ter wer­den Rou­ti­ne­inhal­te zusam­men­fas­sen, die heu­te noch durch Men­schen­hän­de gehen.