Simone Adam darf sich seit letztem Jahr offiziell Medienmanagerin nennen. Die 23-jährige schloss im Januar 2015 ihr Medienmanagementstudium an der Ostfalia in Salzgitter ab. Gleich nach dem Abitur entschied sich die gebürtige Süddeutsche dem beschaulichen Bayrischen Wald den Rücken zu kehren und in eine neue Welt aufzubrechen – Norddeutschland. Genauer gesagt Salzgitter. Etwas mit Werbung und Medien sollte es sein. Denn Werbung hatte sie beim Fernsehen selten, anders als ihr Umfeld, weggeschaltet und sich stattdessen gefragt, was dahinter stecken mag. Auch die Mischung aus Medienpraxis und betriebswirtschaftlichen Grundlagen sprach für die Auswahl des Studiengangs. Mit der Zusage der Ostfalia Hochschule und einem Umzug zu ihrem Freund, der ohnehin schon in der Nähe von Braunschweig wohnte, ging es los in einen neuen Lebensabschnitt. Nach ihrem Studium begann Simone im Haus der Wissenschaft in Braunschweig zu arbeiten. Bis Januar 2016 arbeitete sie dort, dann zog es sie aber wieder zurück nach Bayern. In Regensburg studiert die 23-jährige nun Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Marketing.
Anders als im Studium organisierte Simone im Haus der Wissenschaft keine Filmprojekte mehr, sondern Wissenschaftsveranstaltungen. Ihre Aufgabe war es, die Wissenschaft in die Außenwelt zu kommunizieren. Dabei denken wir wohl eher an schnöde Vorträge über Quantenphysik, aber bei der Arbeit von Simone ging es um ganz andere Veranstaltungen. Darunter finden wir unter anderem den Science Slam, ein Poetry Slam mit wissenschaftlichen Themen oder aber Großveranstaltungen, wie die European Researchers’ Night Braunschweig 2015 (ERN), die auch Simones größtes Projekt in ihrer Zeit im Haus der Wissenschaft war. Die ERN – eine der größten Wissenschaftsveranstaltungen in der Region – fand im September 2015 in Braunschweig statt, als einzige Stadt in Deutschland. An einem Tag trafen sich gleichzeitig auf der ganzen Welt in 24 Ländern Menschen, um in insgesamt 300 Städten im Zeichen der Wissenschaft zusammenzukommen. Für das von der EU geförderte Projekt galt es über 40 Programmpunkte mit Eventmanagement und Stadt zu organisieren. Anders als in gewöhnlichen Unternehmen beschäftigte sich Simone bei ihrer Arbeit nicht nur mit einem Bereich, sondern musste breit aufgestellt sein. Zu Beginn der Projektplanung musste sie sich mit Angeboten, Locations und Kommunikationsstrategien auseinandersetzen. Neben Kampagnen über die Sozialen Netzwerke gehörte auch die Budgetierung, also die Kalkulation der Projekte zu ihren Aufgaben. Und genau das ist es auch, was ihr gerade im Anschluss an das Studium so gefiel. „Schauen was die eigenen Ziele sind, was einem liegt und wo die Stärken und Schwächen sind“, so will Simone den „perfekten“ Job für sich finden.
An Berufserfahrung mangelt es der 23-jährigen allerdings nicht. Schon neben dem Studium jobbte Sie in einer Online-Agentur und befasste sich dort besonders mit Google Adwords und schuf sich somit eine perfekte Ergänzung zum Theorieteil des Studiums. Um auf ihrem beruflichen Weg auch Unternehmensluft zu schnuppern, beschloss sie ihr Pflichtpraktikum in einem der größten Unternehmen unserer Region zu absolvieren und somit dem Traum vieler Studierenden nachzugehen und bei Volkswagen zu arbeiten. Nachdem Simone dort den Bewerbungsprozess durchlief und eine Zusage erhielt, durfte sie sechs Monate Teil des Unternehmens sein.
Durch die Arbeit im Haus der Wissenschaft weiß Simone genau, wo sie hinmöchte. Mithilfe der verschiedenen Stationen auf ihrem Weg während und nach dem Bachelorstudium kristallisierte sich schnell heraus, dass sie ihre Talente zwar im Marketing sieht und weniger in der Umsetzung kreativer Prozesse, trotzdem merkte sie auch, dass es nicht immer nur ein Bereich sein muss. Genau diesen Lernprozess sieht sie als unabdingbar. Dass Stationen im Leben auch im ersten Moment falsch wirken können, diese letztendlich aber immer einen großen Effekt in der Entwicklung der eigenen Vorstellungen und Persönlichkeit haben, ist Simone während ihrer Studienzeit klar geworden. Ihrer Meinung nach darf man nie aufhören sich auszuprobieren, denn man nehme immer etwas mit, „wenn nicht fachlich, dann persönlich“, so Simone.
Auf die Frage, wo sie sich persönlich in fünf Jahren sehe, antwortet Simone, dass sie sich mitten im Leben sieht. Denn trotz dessen, dass man stetig von Umständen geleitet wird, die Türen öffnen oder auch schließen und einem immer wieder einen neuen Weg aufzeigen, sei sie ein offener Mensch, der nach dem Motto lebt: „ Hör nicht auf zu fragen.“. Egal an welchem Punkt man im Leben ist, man darf nicht aufhören zu lernen. Für neue Wege muss man seine eigene Comfortzone verlassen, denn nur so kann man weiter wachsen.
Für die Zukunft gibt Simone allen Studierenden mit auf den Weg: „Nehmt Herausforderungen an, wandelt sie in Möglichkeiten und Chancen um, denn so kann man alles schaffen, was man sich persönlich vornimmt.“
Das Interview führte Kristina Gleye.
Text: Sarah Schulze